Die ursprüngliche Wehrkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und hatte einen romanischen Kern. Im 14. Jahrhundert gehörte der Ort Jüdenberg politisch zu Sachsen, die Kirche jedoch zu Anhalt. Erst nach
der Reformation und mit der Bildung der kleinen Zwergsuperintendentur Gräfenhainichen stimmte die kirchliche und politische Zugehörigkeit überein.
1575 wird in einem Bericht der Kirchenvisitation vermerkt: „Es wird von der Visitation angeordnet, dass ein silberner Kelch zur Kommunion vom Vorrat der Kirche beschafft werde. Außerdem soll eine besondere Tür zum Turm gemacht werden, damit man nicht mehr zu den Glocken durch die Kirche gelangen könne.“ 1658 beginnt die Parochie Jüdenberg mit der Anlegung eines Tauf- und Heiratsregisters; ein Sterberegister liegt seit 1739 vor.
Die Kirche in Jüdenberg
1720 wurde die baufällig gewordene Kirche größtenteils abgebrochen und neu aufgebaut. Danach wird sie im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler wie folgt beschrieben: „Im Kern mittelalterlicher Rechteckbau mit 3-seitigem, Ost-Schluss und quereckigem West-Turm mit hölzernem Aufsatz. Im 18. Jahrhundert stark
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verändert. Innen offener Dachstuhl; Hufeisenempore. Kanzelaltar Mitte 18. Jahrhundert, der polygonale Kanzelkorb von Säulen flankiert, als Bekrönung Kruzifix, Akanthuswangen, 8-eckige steinerne Taufe in Kelchform aus dem 15. Jahrhundert.“
Die Orgel
Das Ortsverzeichnis anno 1816 beinhaltet folgende Zahlen: Jüdenberg, 187 Einwohner, 22 Häuser, Mutterkirche; Zschiesewitz, 137 Einwohner, 21 Häuser, eingepfarrt nach Jüdenberg; Müchauer Mühle, 12 Einwohner, 1 Haus, Erbpachtmühle, eingepfarrt nach Jüdenberg. Ab ca. 1825 gehören die Parochien Gräfenhainichen, Jüdenberg und Zschornewitz zum Kirchenkreis Bitterfeld. Die beiden Gemeinden Jüdenberg und Zschiesewitz stifteten um 1828 für die Kirche eine Orgel. 1878 kamen drei neue Glocken in den Turm, die folgende Aufschrift trugen:
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